«Wir werden den Interactive Stream auch in diesem Jahr anbieten»
Seit Ausbruch der Corona-Pandemie mussten unzählige Anlässe abgesagt, verschoben oder neu organisiert werden. Auch der «WTT YOUNG LEADER AWARD» gehörte bekanntlich dazu - aus dem Live-Event in der Tonhalle wurde ein Livestream-Event im Internet. Im Interview mit east#digital erklärt Peter Müller, Gesamtverantwortlicher des Anlasses, was das bedeutet hat und wie man den diesjährigen Anlass plant.
Peter Müller, 2020 musste der Young Leader Award zum ersten Mal in seiner Geschichte als hybride Veranstaltung organisiert und durchgeführt werden. Was hat das für das OK bedeutet?
Die Frage war ja erst: absagen, verschieben oder anders machen. Wir haben den Anlass in den Dezember verschoben und bis Sommer ein hybrides und interaktives Austragungskonzept aus dem Boden gestampft. Die Gallus Media AG in St.Gallen hat dieses dann umgesetzt. Ziel und spätere Realität war, dass sich die Offline- und Online-Gäste untereinander sehen und austauschen sowie gemeinsam den Young Leader Award in der Tonhalle verfolgen können.
Wo lagen die grössten Herausforderungen bei der Umsetzung dieses hybriden Anlasses?
Beim Zeitaufwand und der zusätzlich entstandenen Komplexität! Eigentlich organsierten wir plötzlich zwei Anlässe: der eine in der Tonhalle, der andere im Internet. Und beide mussten technisch und für unsere Gäste hier wie dort durchgängig verbunden und separat abgestimmt sein. Das ganze Organisationsteam musste also erst die neue zusätzliche Dimension kennenlernen und dann fortlaufend zweidimensional überlegen und handeln. Das war für alle neu. Hinzu kamen dann noch die strikten Covid-Auflagen in der Tonhalle.
Hatte der hybride Anlass auch Vorteile?
Ja, sogar einige! Die Gäste konnten direkt Fragen an die Bühnenteilnehmer in der Tonhalle stellen, untereinander auch während der Celebration bilateral quatschen, in der offenen Runde die Darbietungen kommentieren oder über diese lästern (lacht). Und vor allem: Alle Gäste konnten ein Praxisprojektteam zum Sieger küren – mit Voten den Publikum-Award vergeben. Die Gäste waren also partizipativ in der Show integriert und untereinander verbunden, ob in der Tonhalle oder im Internet anwesend.
Im Weiteren konnten wir unsere nominierten Studierenden im Ausland live in die Show einbinden. Mit solchen Online-Zuschaltungen konnten wir zudem prominente Speaker wie Ständerat Benedikt Würth in die Show einbinden. Für sie wurde ein Auftritt plötzlich möglich, weil Ort und Distanz keine Rolle spielten und so kurze, verfügbare Zeitfenster genutzt werden konnten.
Wie waren die Reaktionen von Gästen und Teilnehmern?
Sehr positiv! Erstens hatten wir absolut stabile Online-Gästezahlen im Interactive Stream von Beginn bis Ende des Anlasses, immerhin während weit über zwei Stunden. Zweitens waren die rund 600 Gäste mit 2500 Aktionen auf der Interactive Stream-Plattform aktiv. Da war also Leben in der Bude. Drittens habe ich von vielen Gästen im Nachgang gehört, sie hätten den Young Leader Award in entspannter Atmosphäre während dem Nachtessen mit der Familie genossen. Allerdings gab es auch jene Kreise von Gästen, die noch Berührungsängste mit den neuen Kommunikationsfunktionen hatten und sich nach den physischen Begegnungen sehnten.
Der nächste Young Leader Award soll im September 2021 in der Tonhalle stattfinden. Planen Sie diesen Anlass als Live-Event oder als Hybrid-Event? Wie plant man einen solchen Anlass in diesen unsicheren Zeiten überhaupt?
Wir werden künftig den Interactive Stream mit der Social Interactive Community weiter anbieten, also auch am 27. September. Der Vorteil ist somit auch, dass wir den Young Leader Award unabhängig der Pandemie-Situation im Herbst durchführen können mit mehr oder weniger Gästen in der Tonhalle resp. im Interactive Stream. Das gibt uns Planungssicherheit. Aber unser klares Ziel ist, die maximale Gästepräsenz in der Tonhalle St.Gallen zu haben, um die spannungsgeladene Atmosphäre gemeinsam hautnah und vollumfänglich zu spüren.
Ihr Anlass war 2020 bekanntlich nicht der einzige, der von einer Live-Veranstaltung gezwungenermassen zu einem digitalen Event wurde. Werden Anlässe dieser Art auch nach Corona vermehrt als Hybrid-Events stattfinden?
Ganz klar! Ich behaupte, dass der Hybrid-Modus bald vielerorts zum Standard wird. Und gewisse Veranstaltungen gar auf reiner Online-Basis ablaufen werden. Wie es bei Business-Meetings aktuell ist und künftig bleiben wird. Die Gallus Media, Umsetzerin der Social Interactive Community, wird aktuell von Aufträgen überrannt. Gerade Kundenevents und Veranstaltungen mit internationalen Beteiligungen können effizient und kostengünstiger realisiert werden. Wenn sie gut gemacht sind, sind sie auch so ein Erlebnis. Um die Stimmung zu heben kann man den Teilnehmenden eine Flasche Wein nach Hause schicken. Wie das Martel in unserem Fall gemacht hat. Am Schluss haben wir uns alle zugeprostet (lacht).
Interview: Patrick Stämpfli
Bild: Marlies Thurnheer
Der «WTT YOUNG LEADER AWARD» 2021 findet am Montag, 27. September ab 17 Uhr in der Tonhalle St.Gallen statt. Die Einladungen werden im Frühling versandt.
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