Oertli gewinnt Swiss Medtech Award

Oertli gewinnt Swiss Medtech Award

Am Swiss Medtech Day vom 11. Juni, dem bedeutendsten Anlass der Schweizer Medizintechnikindustrie mit über 700 Teilnehmern, wurde die familiengeführte Oertli Instrumente AG mit dem Swiss Medtech Award 2024 ausgezeichnet. Oertli ist ein weltweit führender Anbieter von Geräten und Instrumenten in der Augenchirurgie. Die Medizinprodukte aus Berneck kommen in modernen, hochspezialisierten Kliniken bis zu entlegensten Gebieten der Welt zum Einsatz, beispielsweise zur Behandlung des Grauen Stars.

Wer gewinnt den Swiss Medtech Award 2024? In den vergangenen Jahren musste die Medtech-Community bis zum Ende der Tagung auf die Antwort warten. Am diesjährigen Swiss Medtech Day wird das Geheimnis bereits am Vormittag gelüftet. Vor über 700 Vertretern der Schweizer Medtech-Branche dürfen die beiden Brüder Christoph und Thomas Bosshard, Co-CEOs des familiengeführten Unternehmens Oertli Instrumente AG, die begehrte Auszeichnung im Wert von 75’000 Franken entgegennehmen.

Seit der Unternehmensgründung 1955 hat sich Oertli von einer Werkstatt für chirurgische Instrumente zu einem der weltweit führenden Anbieter von Geräten und Instrumenten in der Augenchirurgie entwickelt. «Oertli ist ein Schweizer Vorzeigebeispiel dafür, wie konsequentes Qualitätsdenken, Fokussierung auf den Nutzer und interdisziplinäres Arbeiten zu unternehmerischem Erfolg führen», kommentiert ETH Prof. Mirko Meboldt und Vorsitzender der Jury den Entscheid, ein etabliertes Unternehmen wie Oertli für seine Gesamtleistung auszuzeichnen.

Was bei Oertli unter einem Dach entwickelt und produziert wird, kommt weltweit zur Behandlung des Grauen Stars (Katarakt), des Grünen Stars (Glaukom) sowie komplexer Netzhauterkrankungen zum Einsatz. Die tägliche Arbeit der rund 300 Mitarbeiter in Berneck ist ein Kampf gegen das Erblinden weltweit. Oertli hat unter anderem ein Gerät von nur 5 Kilogramm entwickelt, was es Ärzten ermöglicht, auch in den entlegensten Gegenden der Welt Augenoperationen durchzuführen.

«Zu wissen, dass Menschen vor dem Erblinden bewahrt werden, die sonst nie eine Chance auf Behandlung des Grauen Stars hätten, ist ein gutes Gefühl», so die Brüder Bosshard, die den Award im Namen ihrer gesamten Belegschaft mit grosser Freude entgegennehmen. Für Swiss Medtech Direktor Adrian Hunn ist «Oertli ein wunderbares Beispiel dafür, wie sich die Schweiz durch ihren Qualitäts- und Präzisionsanspruch von der internationalen Konkurrenz abheben und ihre Stellung als einen der attraktivsten Medtech-Standorte der Welt stärken kann».

Fitness-Programm für die Branche

Jedes Jahr ist die Zone, in der Hersteller und Zulieferer ihre neusten Produkte und Fertigungen präsentieren, innert Tagen nach Ausschreibung ausgebucht. Der Swiss Medtech Day ist aber nicht ausschliesslich eine Bühne für Innovationen, sondern auch ein Tag, an dem sich die Branche fit macht für die Zukunft.

Dieses Jahr zieht sich das Thema «Komplexität meistern» als roter Faden durch die Veranstaltung. Zu meistern gibt es viel – geopolitische Unsicherheiten, Energiekrisen, Klimawandel, neue Regularien und Marktanforderungen sowie veränderte Kundenbedürfnisse. Die Medtech-Unternehmer vernetzen sich, tauschen Erfahrungen aus und teilen Best Practices. Ein Fokus der Veranstaltung ist jeweils der internationale Austausch. Dieses Jahr liegt er auf den USA. Zum einen, weil die USA ein wichtiger Handelspartner für die Schweizer Medtech-Branche ist. Und zum anderen, weil Innovationen angesichts der regulatorischen Hindernisse auf dem europäischen Markt immer häufiger zuerst in den USA zur Zulassung beantragt werden. Früher galt als Konsens, den Zulassungsprozess in Europa zu starten.

Das Schweizer Parlament hat die Zeichen der Zeit erkannt und dem Bundesrat bereits im November 2022 den Auftrag erteilt, in der Schweiz auch Medizinprodukte mit einer FDA-Zulassung zu erlauben. «Es ist wichtig für die Gesundheitsversorgung und für den Innovationsstandort Schweiz, dass der Bundesrat den Auftrag nun rasch und pragmatisch umsetzt. Dabei darf er keinesfalls Hürden aufbauen, welche die Unternehmen davon abhalten, auch den kleinen Markt Schweiz zu beliefern», sagt Swiss Medtech Präsident Damian Müller.

Über den Swiss Medtech Award und den Swiss Medtech Day

2018 hat Swiss Medtech den Swiss Medtech Award ins Leben gerufen. Der mit CHF 75’000 dotierte – von der Sonova Gruppe, der Straumann Gruppe und von Ypsomed gesponserte Preis zeichnet herausragende Leistungen der Schweizer Medizintechnikindustrie aus. Unter dem Vorsitz von Prof. Mirko Meboldt, ETH Zürich, bewertet die Jury die Kandidaturen nach den Kriterien Patientennutzen, Beitrag zur Gesundheitsversorgung und unternehmerische Leistung. Das Gewinnerteam wird jeweils am Swiss Medtech Day bekannt gegeben. Partner der Grossveranstaltung sind Innosuisse, die Schweizer Agentur für Innovationsförderung und das Unternehmen konplan. Hauptsponsoren des Swiss Medtech Day sind Arcondis, Standortförderung Kanton Bern, Helbling und Zühlke.

Swiss Medtech vertritt als Branchenverband der Schweizer Medizintechnik über 750 Mitglieder. Mit 67’500 Beschäftigten und einem Beitrag von 11,5 Prozent zur positiven Handelsbilanz der Schweiz ist die Medizintechnik eine volkswirtschaftlich bedeutende Branche. Swiss Medtech tritt ein für ein Umfeld, in welchem die Medizintechnik Spitzenleistungen zugunsten einer erstklassigen medizinischen Versorgung erbringen kann.

Auf dem Bild v.l.: Prof. Dr. Mirko Meboldt, ETH Zurich; Christoph Bosshard, Oertli Instrumente AG; Thomas Bosshard, Oertli Instrumente AG; Heiko Visarius, Visartis Healthcare

Text: pd

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