Meteomatics setzt auf nachhaltige Wetterdaten
Meteomatics aus St.Gallen hat das EPFL-Spin-off R2Home übernommen. Die Akquisition bringt eine bahnbrechende Technologie mit sich: den «Meteoglider», eine nachhaltige Alternative zu konventionellen Radiosonden.
Seit Jahrzehnten werden Wetterballons mit Radiosonden genutzt, um wichtige Daten aus der Atmosphäre zu gewinnen. Dabei gehen jährlich rund 600'000 Sonden verloren, was hohe Kosten und ökologische Nachteile mit sich bringt. Der «Meteoglider» bietet eine Lösung für diese Probleme. Der leichte Gleiter wird zusammen mit einem Wetterballon in bis zu 30 Kilometer Höhe gebracht, sammelt dabei präzise Messdaten und kehrt dank eines Steuerungssystems zum Startpunkt zurück. Dies ermöglicht eine mehrfache Wiederverwendung und reduziert Umweltbelastungen erheblich.
Die Technologie wurde im Sommer 2024 ausgiebig getestet (Bild). MeteoSchweiz führte in Zusammenarbeit mit Skyguide und dem Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) zahlreiche Flüge durch, die zeigen konnten, dass die Datenqualität des «Meteoglider» den Standards herkömmlicher Radiosonden entspricht.
Die Integration von R2Home in Meteomatics eröffnet weitere Möglichkeiten, die Entwicklung und Vermarktung dieser nachhaltigen Technologie zu beschleunigen. Gründer Yohan Hadji, der das Projekt ursprünglich als Schulprojekt gestartet hatte, wird künftig im Team von Meteomatics an der Industrialisierung des «Meteoglider» arbeiten.
Text: pd