«KI wird die Bildung grundlegend revolutionieren»

«KI wird die Bildung grundlegend revolutionieren»

Rund 250 Vertreter der Thurgauer Volksschule besuchten kürzlich die Thementagung des Amts für Volksschule und der Pädagogischen Hochschule Thurgau in Berg. Ziel der Tagung war die Auseinandersetzung mit Fragen rund um die Zukunft der Schule beziehungsweise die Schule der Zukunft.

«Lohnt es sich, dass sich Lehrpersonen an einer Tagung mit der Zukunft der Schulen befassen?» Mit dieser Frage eröffnete Beat Brüllmann, Chef Amt für Volksschule, die Veranstaltung. Die Antwort darauf gab er jedoch nicht selbst, sondern liess diese im Chat openai.com von künstlicher Intelligenz (KI) generieren. «Ich denke ja», beginnt die ausführliche und differenzierte Begründung, «denn es gibt viele Veränderungen und Entwicklungen im Bildungsbereich, die die Rolle und die Arbeitsbedingungen von Lehrpersonen beeinflussen werden.» Er werde bezüglich Grussworte quasi wegrationalisiert, sagte Brüllmann. Nur schon deshalb lohne es sich, sich mit der Zukunft der Schulen zu befassen.

«Künstliche Intelligenz wird die Bildung grundlegend revolutionieren», ist auch Sabina Larcher, Prorektorin der Pädagogischen Hochschule, überzeugt. Es hänge von uns ab, wie wir uns diesen Herausforderungen stellen. Deshalb zeigte sie sich erfreut, dass die Anwesenden sich die Zeit nehmen über Zukunft nachzudenken, zu diskutieren und Perspektiven zu entwickeln.

Thurgau Schule
Beat Brüllmann, Chef Amt für Volksschule, und Sabina Larcher, Rektorin Pädagogische Hochschule Thurgau

Ruf nach zusätzlichen Kulturtechniken

In seinem Eingangsreferat «Die Welt im Wandel» skizzierte der renommierte Zukunftsforscher Georges T. Roos anhand von sogenannten Megatrends das grosse Bild von fünf grundlegenden Transformationen: Die digitale und ökologische Transformation rufen nach zusätzlichen Kulturtechniken; aber auch die geopolitische und die demographische Transformation werden die Schulen auf dem Weg in die Zukunft begleiten. Die fünfte Transformation – die Bio-Transformation – drückt aus, dass wir ins «Jahrhundert der Biologie» eingetreten sind, mit dem Effekt, dass die Humanmedizin, die Ernährung aber auch die Materialwissenschaften und selbst die IT in neue Sphären katapultiert werden dürften.

Was bedeuten diese Entwicklungen für Schule und Bildung?

Der Schule komme die Aufgabe zu, Neugierde, lebenslange Lernfreude und kritisches Denken sowie die Persönlichkeit, den Gestaltungswillen und die Gestaltungsfähigkeit zu stärken. «Seien Sie den Schülerinnen und Schülern Vorbild in Bezug auf diese Zukunftskompetenzen», appellierte er an die Anwesenden.

In einem breit gefächerten Workshopangebot wurden anschliessend Facetten des Tagungsthemas aufgegriffen und vertieft. Jonas Raeber begleitete als Live-Cartoonist die Tagung zeichnerisch und kommentierte sie augenzwinkernd. Die Unterlagen zur Thementagung sind auf der Tagungsseite auf av.tg.ch aufgeschaltet.

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