KI für alle: Einblicke in eine bahnbrechende Technologie

KI für alle: Einblicke in eine bahnbrechende Technologie

Was ist künstliche Intelligenz eigentlich? Diese Frage stand im Zentrum des ersten Seminars der Reihe «Künstliche Intelligenz (KI) für alle», das die OST – Ostschweizer Fachhochschule für die breite Öffentlichkeit durchführt. Christoph Würsch, Dozent für Mathematik, Physik und Machine Learning am Institut für Computational Engineering (ICE), brachte Licht ins Dunkel.

Manch eine Seminarteilnehmerin oder ein Seminarteilnehmer war erstaunt, dass die akademischen Anfänge der KI bereits ins Jahr 1956 zurückreichen. Damals legte die Dartmouth Summer School of Artificial Intelligence den Grundstein für eine systematische Erforschung intelligenter Maschinen. Doch es brauchte Jahrzehnte an Fortschritten in Rechenleistung, Datenverfügbarkeit und Algorithmen, um in die heutige Ära der KI einzutreten. Würsch betonte: «KI ist zwar ein mächtiges Werkzeug, das bei verantwortungsvollem Einsatz enormes Potenzial bietet, aber keine Magie. Vielmehr basiert die Technologie auf klaren mathematischen und statistischen Prinzipien.»

Mehr als nur ChatGPT

Ein zentraler Punkt des Seminars war die Unterscheidung zwischen schwacher und generativer KI. Während Sprachassistenten oder Empfehlungsalgorithmen zur schwachen KI gehören, können generative Modelle wie ChatGPT oder Midjourney eigenständig Texte, Bilder und Videos erstellen. Doch KI ist weit mehr als nur diese Anwendungen: Sie analysiert riesige Datenmengen, identifiziert Muster, unterstützt Entscheidungen und findet Einsatz in Bereichen wie Medizindiagnostik, Finanzwesen oder autonomem Fahren. Würsch erklärte: «Es geht nicht darum, die Intelligenz des Menschen zu imitieren, sondern darum, Systeme zu entwickeln, die komplexe Probleme lösen können, die bisher unlösbar schienen.»

Wissen teilen, Zukunft mitgestalten

Die Seminarreihe «KI für alle» wird vom Interdisciplinary Center for Artificial Intelligence (ICAI) der OST organisiert und durch die IT-Bildungsoffensive des Kantons St.Gallen (ITBO) finanziert. Ziel ist es, fundiertes Wissen zu vermitteln, Vorurteile abzubauen und eine inklusive Zukunft mitzugestalten. Würsch unterstrich: «Nur wer die Grundlagen kennt, kann die Entwicklungen aktiv mitgestalten und ihre Chancen sowie Risiken beurteilen.»

Die kostenlosen Abendseminare stehen allen offen und thematisieren neben den Grundlagen auch KI-gestützte Alltagshilfen, digitale Manipulation, Datenschutz und ethische Fragestellungen. Aktuell finden Veranstaltungen in Buchs und Wattwil statt, mit geplanten Erweiterungen in St.Gallen und Rapperswil.

Mit dieser Initiative bringt die OST ein hochaktuelles Thema in die breite Gesellschaft und lädt dazu ein, sich aktiv mit der Zukunft der KI auseinanderzusetzen.

Newsletter