Hälg optimiert mit KI den Energieverbrauch in Gewerberäumen

Die St.Galler Hälg Group führt gemeinsam mit dem KI-Software-Start-up Viboo ein Servicemodell ein, das den Heizenergieverbrauch in Gewerbegebäuden reduziert. Das Modell garantiert, dass die Kundschaft ab dem ersten Jahr Kosten einspart und dies ohne Anfangsinvestition.

Gebäude sind in der Schweiz für 22 Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich und gerade Gewerbeimmobilien stehen zunehmend unter Druck, strengeren Nachhaltigkeitskriterien gerecht werden zu müssen. Die Nachfrage nach kosteneffizienten Energiesparlösungen steigt daher. Intelligente Gebäudeautomation bietet dafür ein besonders gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis.

Das KI-gesteuerte Gebäudemanagementsystem von Viboo erlernt das thermische Verhalten eines Raumes anhand von Messdaten und setzt dieses Wissen in einem vorausschauenden Regler ein. So können erhebliche Energieeinsparungen erzielt werden. In der Nacht kann die Heizleistung beispielsweise wesentlich reduziert werden, denn das System weiss genau, um welche Zeit die Raumtemperatur wieder steigen muss, damit es morgens angenehm warm ist. Auch die natürliche Raumerwärmung durch prognostizierte Sonneneinstrahlung wird berücksichtigt, wodurch die Leistung proaktiv gesenkt werden kann. In über 25 Projekten mit der öffentlichen Hand, Gewerbeunternehmen und Immobilienfirmen konnten so zwischen 20 und 40 Prozent Heizenergie eingespart werden, schreibt Hälg in einer Mitteilung.

Die Hälg Group bietet den Einsatz von Viboo als innovatives Servicemodell an. Dabei übernimmt sie die Vorfinanzierung der smarten Thermostaten inkl. Installation und rechnet die Aufwände zusammen mit der Energiekostenreduktion über die Servicegebühr ab. Zudem wird den Kunden ab dem erstem Jahr der Vertragslaufzeit eine Kosteneinsparung garantiert. Als Energiesparcontracting ist das Servicemodell zudem nebenkostenfähig.

Empa testet und wird Kunde

Die innovative KI-Software basiert auf jahrelanger Forschung unter anderem an der Empa, dem Materialforschungsinstitut des ETH-Bereichs. Erprobt wurden die smarten Thermostaten in den Gebäuden der Empa und im NEST, dem Forschungs- und Innovationsgebäude von Empa und Eawag. Nach diesen erfolgreichen Experimenten konnte die Empa denn auch als erster grosser Kunde gewonnen werden. In den kommenden Wochen werden nun über 2000 smarte Thermostaten installiert. Die Heizleistung wird anschliessend durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz optimiert.

Cyrill Rohner, Leiter Service Schweiz der Hälg Group, zeigt sich enthusiastisch: «Wir konnten zusammen mit Viboo schon einige Projekte umsetzen, bei denen wir bei unserer Kundschaft über 20 Prozent Energiekosten einsparen konnten. Das gemeinsame Geschäftsmodell ist nun der nächste Schritt in unserer Zusammenarbeit. So können wir die Technologie unserer Kundschaft anbieten, ohne dass diese sich über Investitionskosten Gedanken machen muss.»