Gen Z will digitale Studienberatungen

Die Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung des Kantons St.Gallen will ihr Beratungsangebot auf die Bedürfnisse der Generation Z ausrichten. Im Rahmen der eBusiness Challenge der OST – Ostschweizer Fachhochschule entwickelten Jugendliche am Dienstag Modelle für die «Studienberatung der Zukunft».

Der Prozess der Studien- und Berufswahl ist komplex und facettenreich. Um dieser Komplexität gerecht zu werden, bietet die Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung des Kantons St.Gallen ein differenziertes Angebot, um Personen in ihrer Entwicklung bestmöglich zu unterstützen. 2011 wurde nach einer Befragung der Mittelschüler ein neues Konzept zur Studienwahlvorbereitung erstellt. Am neuen Konzept beteiligt waren Schulleitungsmitglieder, Berater und die Leitung der Studien- und Laufbahnberatung.

Für die nächste Weiterentwicklung setzt die Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung auf Inputs des aktuellen und potenziellen Klientels – der Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die um die Jahrtausendwende geboren sind. «Die Generation Z ist die erste Generation, die komplett mit dem Smartphone aufgewachsen ist. Wir wollen wissen, wie ihr die Zukunft der Studienberatung seht, welche Erwartungen ihr habt und welche Kanäle die Studienberatung bedienen soll», sagte Barbara Guggenbühl, Leiterin der kantonalen Studien- und Laufbahnberatung, in ihrer Begrüssungsrede.

«CerebralLingo» hilft bei Studien- und Laufbahnwünschen

Im Rahmen der eBusiness Challenge 2023 an der OST – Ostschweizer Fachhochschule haben sich am Dienstag 160 Schüler der Ostschweizer Berufsfach- und Mittelschulen diesen Fragestellungen angenommen. In einem ersten Schritt haben sie eine Persona definiert, eine virtuelle Person, welche die Generation Z repräsentieren soll. In der zweiten Projektphase wurde die Situation analysiert – also das bestehende Beratungsangebot an den sieben Standorten im Kanton St.Gallen. Daraus abgeleitet entwickelten die Jugendlichen und jungen Erwachsenen in einem Brainstorming neue Ideen, die anschliessend in einem dreiminütigen Kurzpräsentation einer Jury vorgestellt wurden. Auffallend: Alle Gruppen befürworten den Ausbau der digitalen Beratungsangebote, das persönliche Beratungsgespräch mit den Experten der Studien- und Laufbahnberatung und der Austausch mit Studenten (Peer-Gespräche) nimmt aber weiterhin einen hohen Stellenwert ein.

Zum Siegerprojekt wurde eine Idee der Kantonsschule am Burggraben gewählt. Ein Hirnwellen-Analyse-Gerät, dass aus dem Unterbewusstsein die wahren Studien- und Laufbahnwünsche ausliest. Damit soll der Beeinflussung durch Lehrer, Eltern sowie Kollegen entgegengewirkt werden. «CerebraLingo», so nennt die Projektgruppe ihr Produkt, soll der jungen Generation helfen, sich für die Studienrichtung zu entscheiden, mit welcher sie langfristig glücklich sein wird.

Innovative Lösungen als Wettbewerb
Die eBusiness Challenge findet seit 2008 statt. Dieser eintägige Wettbewerb ermöglicht es jungen Leuten, sich mit den Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung auseinanderzusetzen. Die Teilnehmenden entwickeln in Gruppen von drei bis fünf Personen innovative Lösungen zu einer vom Themensponsor vorgegebenen Aufgabestellung – in diesem Jahr war dies die Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung des Kantons St.Gallen. Zu den Sponsoren der eBusiness Challenge 2023 gehören die Unternehmen Abacus, Abraxas, Egeli Informatik, Raiffeisen, Schmid-Fehr, Swisscom und Appenzeller Kantonalbank. Gefördert wird die eBusiness Challenge von der Beisheim Stiftung und der Methrom Stiftung, Partner ist die Plattform Matchd des Vereins IT St.Gallen.